Hexengebräu & Co

Pflanzenschutz im naturnahen Garten

Diese nachfolgenden Brühen setze ich regelmäßig im Frühjahr an, damit ein Befall mit Läusen oder weißer Fliege mich nicht unvorbereitet trifft und ich, wenn nötig, sofort eingreifen kann.

Ich habe sie z.T. von meinen Nachbarn oder anderen Gartenbesitzern empfohlen bekommen, z. T. habe ich ähnliches im Netz und in Büchern gefunden.

All diese Brühen habe ich inzwischen ausprobiert und je nach Vorhandensein der Zutaten im Garten angesetzt.

Auf jeden Fall muss häufig mehrmals oder immer wieder hintereinander gespritzt werden, damit die Wirkung einsetzt, weil die Mittel insgesamt schwächer sind und eher die Stärkung der Pflanze im Vordergrund steht.

Ich bekämpfe nur dort, wo es sinnvoll ist, z.B. wenn die Johannisbeeren noch nicht reif , aber die Läuse auf dem Vormarsch sind, oder die lang ersehnte Blüte einer Staude leidet.

An manchen Stellen im Garten lasse ich das Ungeziefer in Ruhe, damit auch die Vögel noch ewas davon haben. Manche verschwinden auch von selbst wieder.

Läuse gehen nicht selten mit Ameisenbefall einher: Ameisen im Boden siedeln Läuse zu ihrem Nutzen auf Pflanzen an. Da Ameisen keine Feuchtigkeit mögen, gieße ich dort immer ausgiebig, das mögen die Ameisen nicht und ziehen evtl. um.

Wenn eine Bekämpfung sinnvoll erscheint, wird als erste Maßnahme die befallene Pflanze abgeduscht, je nach Beschaffenheit mehr oder weniger kräftig, oder die Läuse mit der Hand abgestreifen.

Manchmal schneide ich auch befallene Pflanzenteile oder Blätter einfach ab.

Reicht das nicht - hier ein paar harmlosere aber dennoch wirksame Brühen, da in einem naturnahen Garten die chemische Keule eher unerwünscht ist.

 

Hexengebräu gegen Pflanzenschädlinge, z.B. Läuse, Weiße Fliegen, Gallmilben

zum Spritzen

1 l    Wasser oder Brennnesselbrühe s.u.

10 g Backpulver

2 EL Öl ( evtl. vorhandene Filter danach reinigen...) in sehr hartnäckigen Fällen evtl. Neemöl verwenden

2EL  flüssige Schmierseife

2 El  Brennspiritus

Zuerst an einer kleineren Stelle die Verträglichkeit der Brühe prüfen.

Dann mehrere Tage hintereinander sprühen, damit man alle Stadien des Insekts erreicht.

Befallene Pflanzenteile , wenn möglich, vor der Behandlung abschneiden.

Mischpflanzung mit Kräutern wie Thymian, Salbei, Tomatenpflanzen oder frisches Laub von Tomaten, Tagetes, Kapuzinerkresse , Sellerie.

Gegen Läuse und weiße Fliege hilft auch gut ein weißes Gartenvlies, am Tag abnehmen, abends wieder zudecken.

 

 

Brennnesselbrühe zur Düngung und Kräftigung , gegen Mehltau, gegen Läuse

Ganz hinten in meinen Garten habe ich eine große Regentonne mit schon verdünnter Brennesselbrühe

zum Gießen und Spritzen eingerichtet. Allzeit bereit! Mit einem Eimer Brühe käme ich in meinem Garten nicht allzu weit.

Ich habe im Garten im Zaunbereich auch immer ein paar Brennesseln stehen, die ich für diesen Zweck auch nie restlos entferne.

Vor dem Winter trockneund häcksle ich sie, damit ich im März gleich meinen ersten Ansatz machen kann, danach kommen die frischen Brennnesseln zum Einsatz.

 

Brühe mit frischen Brennnesseln

10 l-Eimer mit Brennnesseln, locker gefüllt

Regenwasser aufgießen

Täglich umrühren und gären lassen, für 1-2 Wochen in der Sonne stellen

Gesteinsmehl ( unbedingt! )bindet den intensiven Geruch

Bei Verwendung getrockneter Brennnesseln

200 g Brennnesseln auf 2l Wasser, aufkochen und abkühlen lassen

 

Ich verwende sie gießkannenweise regelmäßig zum Düngen, zur Kräftigung, insbesondere auch da, wo Anfälligkeit für Läuse besteht..

Zum Gießen verdünnen und nicht auf trockenem Boden ausbringen, ggf. Pflanzen vorher mit Gartenwasser gießen.

Junge Pflanzen   1:20 , d.h.  1 Teil Jauche - 20 Teile Wasser

Ältere Pflanzen   1:10

Rasen                  1:50

 

 Unverdünnt und gefiltert zum Spritzen  mehrere Tage hintereinander verwenden, morgens oder abends, nicht in der prallen Sonne.

Zwischen den Spritzungen dusche ich die Pflanzen mehr oder weniger kräftig ab. Die Läuse sitzen nicht mehr so hartnäckig fest.

Es dauert zwar länger, bis man die Läuse los wird, aber es funktioniert auch ohne Chemiekeule.

 

Besonders anfällig für Läuse sind Hibiskus-Sträucher. Hier gieße ich zusätzlich zum Spritzen häufiger mit Brennnesselbrühe. Jetzt, kurz vor der Blüte Anfang Juli, sind die Läuse dezimiert, der Rest ist weitergewandert.

 

Brennnesselbrühe wirkt auch gegen Pilzerkrankungen, z.B. Grauschimmel, die Blätter werden gestärkt und sind weniger anfällig.

 

Schwarzer Tee gegen Läuse, auch bei empfindlichen Pflanzen

1/2 l Wasser

1 Meßlöffel Tee oder 2 Teebeutel

als starker Aufguss zum Gießen, Satz mitverwenden - rund um die Pflanze verteilen, sehr hilfreich bei Rosen

Sud ist auch zum Spritzen geeignet: durch die Gerbsäure werden Läuse abgetötet.

Der Reihe nach bekommen auch meine Rosen Teesatz ( den ich z. T. extra ansetze )

 

 

Zwiebelsud gegen Läuse bei empfindlichen Pflanzen

1 Gemüsezwiebel oder Reste vom Verputzen

1 l Wasser

ca. 30 min kochen, absieben

unverdünnt spritzen

 

Knoblauchsud gegen Läuse

5 Knoblauchzehen , gehackt

1 l Wasser

2 Wochen stehen lassen , absieben

zum Spritzen gegen Läuse

 

Oregano-Sud gegen Läuse

1 l Wasser

10 g Oregano

aufkochen, absieben

1:3 verdünnt zum Spritzen

 

Rhabarberblattbrühe gegen Läuse

zum Sprühen

Rhabarberblätter ,Rhabarberstängel

ca. 1 Woche stehen lassen

oder Sud kochen 3 l Wasser und so viele zerrufte Blätter wie möglich

Hier wirkt die enthaltene Oxalsäure

Diese Brühe verwende ich inzwischen z.T. auch in der Brennnesselbrühe und im Hexengebräu.

 

Milch gegen Mehltau und Läuse

zum Spritzen, Milch und Wasser im Verhältnis 1:2

Die Milchsäure wird hier wirksam.

 

Gegen Mehltau und Rost

Kompostbrühe

 zum Spritzen

½ l Kompost

2,5 l Wasser

1 Woche stehen lassen, filtern , den Boden und die Pflanze spritzen

 Allgemein hilft es ,wenn möglich, kranke Blätter oder Triebe zu entfernen: viele Pflanzen treiben gesund nach, bei Rosen und  Stockrosen klappt das z.B.sehr gut.

 Auch Auslichten hilft durch die bessere Belüftung. Zu nah stehendes Unkraut oder andere Pflanzen entfernen oder stutzen.

 

Backpulver gegen Mehltau und Stängelwelke

zum Spritzen

1 l Wasser oder Brennnesselbrühe

1 Tüte Backpulver

 

Läuse

Manche Pflanzen ziehen im Garten Läuse magisch an: hier sollte man immer mal genauer hinschauen: Lupinen, Hibiskus, Mohn, Clematis, Kapuzinerkresse, Kirschbäume, Apfelbäume, Johannisbeeren, Spinat, Wilder Fenchel.

 

Weiße Fliege

z.B. bei Kohlgemüsen

Hier hilft am besten ein weißes Gartenvlies zum Einpacken. Auch gut gegen Eiablage des Kohlweißlings.

 

Schnecken

Gegen Schnecken wirkt eigentlich am besten das Absammeln am Morgen und am Abend.

Auch das Mulchen hilft, weil die Schnecken oft unter der Abdeckung bleiben.

Sandstreifen zur Umrandung von Beeten sind hilfreich, da Schnecken nicht gerne über Sand kriechen.

Auch getrockneter Kaffeesatz und trockene Sägespäne verleiden den Schnecken das Kriechen, ebenso Urgesteinsmehl.

Zimtpilver mit Chilipulver gemischt, soll Schnecken fernhalten, einfach über den sprießenden Salat streuen.                                              Schneckenkorn in den entsprechenden Behältern oder in geschützten Bereichen, z.B. im Gewächshaus ,als letzte Maßnahme, da sonst

evtl. Vögel oder andere Gartentiere davon naschen oder vergiftete Schnecken fressen.

Globuli Helix tosta D6

Dieses Mittel wird aus grösteten Weinbergschneckenhäusern hergestellt.

Dosierung

 5 Globuli über Nacht in 10 l Wasser ansetzen

Anwendung

regelmäßig, etwa alle 3 Wochen

eher bei Jungpflanzen, z.B. Salat

Ich glaube, ich bleibe beim Absammeln.

 

Umsetzen

Wenn alles nicht hilft, setze ich befallene Pflanzen um. Ein neuer Standort bewirkt manchmal Wunder.

Meine Clematis recta wurde  mehrere Jahre hintereinander von kleinen Raupen befallen und immer wieder restlos abgenagt.

Am neuen etwas schattigeren Standort hat sie sich ungestört entwickelt.

 

 

Gebrauchsfertige  Brennesselbrühe, schon entsprechend verdünnt in einer großen Regentonne, vor der Verwendung zum Spritzen sieben.

 Ein großer Komposthaufen zur Wiedergewinnung fruchtbarer Erde ist Gold wert: regelmäßig umsetzen und am besten durchsieben.

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